Farbmäuse sind Gruppentiere und sollten niemals alleine gehalten werden. Es empfiehlt
sich eine Gruppe von mindestens 3 Tieren zu halten.
Gehegegröße und Gehegebeschaffung/-bau
Das Gehege für 4 Tiere sollte eine Größe von 120x50x50 cm haben. Zusätzlich sollten in
Etagen eingebaut werden. Am Besten eignen sich dazu Halbetagen aus Holz. Da es so ein großes Gehege in keinem Zooladen zu kaufen gibt empfiehlt es sich diese selber zu bauen oder ein Regal
umzugestalten. Am leichtesten zum umbauen sind die IVAR Regale von Ikea.
Ernährung:
Farbmäuse ernähren sich ausschließlich von Kleinsämereien und Großgetreide wie Hirse,
Gerste, Hafer, Dinkel, Sesam, Reis usw. Mäuse brauchen eine abwechslungsreiche Ernährung. Auch Frischfutter wie Gemüse ist erlaubt z.B.: Gurke, Kürbis, Tomate, Paprika, Zucchini
uvm.
Eiweiß:
Da Farbmäuse auch Tierisches Eiweiß benötigen, hier eine kleine Auswahl geeigneter
und
Katzen- oder Hundetrocken/Nassfutter: (Wichtig!! es darf kein Taurin zusätzlich zugeführt
sein)
Gekochtes Fleisch wie z.B.: Hähnchen, Rind, Lamm, Schwein (Nur in geringen Mengen
geben und die Tiere dabei beobachten. Kein Tier sollte das Fleisch bunkern können, Schimmelgefahr)
Naturjoghurt: Besonders beliebt bei Medigaben (Baytrill) und auch bei Vegetariern unter
den Menschen da es direkt kein Fleisch ist und somit fleischlos ist dennoch aber Eiweiß enthält.
Hüttenkäse Ungewürzt: Nur in Geringen Mengen Füttern.
Ei: Es darf im Gesamten verfüttert werden ohne Schale versteht sich.
Dennoch sei gesagt bei vielen „unserer“ Eiweißquellen handelt es sich zu 80% um
Menschliche Nahrung und damit meist Gekochtes oder Zubereitetes das Mäuse in diesem Zustand in der Natur nie auffinden würden. Wer seine Nager also so Naturnah wie möglich Ernähren will bleibt
bei Gamarus und oder Getrockneten/Lebenden Insekten.
Vergesellschaftung von fremden Tieren:
Farbmäuse müssen sich erst aneinander gewöhnen. Wer die Tiere einfach zusammensteckt wird
bald eine böse Überraschung erleben. Auch unkastrierte Böcke vertragen sich auf dauer zu 99,9% nicht. Diese müssen vor der Vergesellschaftung kastriert werden. Die Tiere sind sehr territorial und
verteidigen ihr Revier sehr zielsicher. Farbmäuse sind Tiere die sehr stressempfindlich sind. Daher sollten die Tiere in Ihrem Leben auch nur 3 Mal vergesellschaftet werden. Als gute
Gruppenkostelation für Anfänger ist eine vierer Gruppe am besten geeignet, bestehend aus 1 Kastrat mit 3 Weibchen.
Hier eine Anleitung zur Richtigen Vergesellschaftung
1. Erstes kennenlernen auf neutralem Boden (ca. Ein Tag lang 4-6h)
Das geht gut z.B. in der Badewanne oder auf einem Tisch. Die Tiere werden dazu in der
Badewanne oder auf einem Tisch zusammengesetzt und genau beobachtet. Sollte es streit geben kann man die Streithähne mit einer Wasserspritzpistole oder einem Windhauch wieder auseinander
bringen.
2. Im engen Raum Gruppenduft bilden:
Dazu setzt man die Tiere am besten in eine Transportbox oder einen sehr kleinen Käfig mit
Futter, Wasser und wenig Streu oder Heu (Dabei kommt es auf die Gruppengröße an) Dabei bilden die Tiere in den nächsten 1-2 Tagen einen eigenen Gruppengeruch. Dieser ist wichtig für die weiteren
Schritte.
3. Größer Setzen:
Dazu setzt man die Tiere in einen abgetrennten Teil des neutral gereinigten Endkäfigs.
Hier kann man den Tieren auch schon ein Häuschen anbieten. Bitte nicht zu viel Inventar auf einmal. Denn um Inventar kann gestritten werden. Das ist in einer noch nicht stabilen Gruppe sehr
schlecht. in Diesem Schritt sollte nach 1 Woche abwechselnd (1x pro Woche) Inventar bzw. Mehr Käfigfläche gegeben werden. Bis dann am Ende alles an geplantem Inventar und Fläche zur Verfügung
steht.
Wichtig: Jeder einzelne Schritt sollte erst erweitert werden wenn die Tiere
ruhig sind und sich „brav“ Verhalten.
Für jene, die
gefallen an dieser Beschreibung gefunden hat, aber gerne eine Kurzfassung für die Hosentasche will, habe ich hier eine PDF Datei zum Runterladen.
Nachwuchs
Farbmäuse sind sehr vermehrungsfreudige Tiere. Ein Weibchen bringt pro Wurf ca 5-8 Babys
auf die Welt. In seltenen Fällen sogar 14. Die Farbmausbabys kommen nackt und blind zur Welt und werden in der Regel von der Mutter gepflegt und versorgt. Im Zooladen werden die Tiere bekanntlich
nicht nach Geschlechtern getrennt. Daher kann es leicht mal vorkommen das man ein Trächtiges Weibchen bekommt.
Wichtig zu beachten während der Trächtigkeit der Mutter:
Die Mutter braucht während eine Trächtigkeit viel Eiweiß und viel Nistmaterial (Heu,
Ungebleichtes WC Papier oder Küchenrollentücher) Bitte KEINE Hamsterwatte diese ist gefährlich und nicht geeignet als Nistmaterial. Vor allem ist es aber wichtig das man die werdene Mutter in
Ruhe lässt und nicht aus dem Käfig nimmt außer es ist zwingend notwendig (TA ect). Auch die kleinen Babys sollte man in den ersten Wochen nicht anfassen und schon gar nicht mal eben aus den Käfig
holen. Fasst man die Babys an kann es dazu führen das die Mama die Babys tötet und frisst aus Stress.
Auch hier möchte ich euch nochmals nahe legen "Bitte "Produziert" KEINEN Nachwuchs. Es
gibt so viele Mäuse im Tierheim die ein nettes und liebevolles Zuhause suchen und das auch verdient haben. Gebt also lieber einer oder besser 2 Tierschutzmäusen ein Zuhause. Wer aber dennoch "Mal
Nachwuchs haben will" kann im Tierheim sicher auf Anfrage ein Trächtiges Weibchen bekommen. Denn leider werden auch solche Tiere ausgesetzt. Auch schaffen es leider viele Tierheime durch
unnwissen, Zeitmangel, ect nicht immer die Tiere rechtzeitig nach Geschlechtern zu trennen. So kommt es auch in Tierheimen häufig zu Unfallwürfen oder trächtigen Weibchen die einen Platz
suchen.